Schritte zur perfekten Lackierung: 1. Entfetten und Reinigen 2. Schleifen (vor dem Spachteln) 3. Spachteln 4. Schleifen 5. Abkleben und Abdecken 6. Grundieren und Füllern 7. Schleifen (nach dem Füllern) 8. Lackieren Im Artikel sind die Einzelschritte dann exakt beschrieben.

1. Entfetten und Reinigen

Der erste Arbeitsgang ist stets das Entfetten und Reinigen. Auf den zu lackierenden Flächen finden sich häufig Rückstände von Fett, Öl und anderen Verunreinigungen, die unbedingt entfernt werden müssen. Man reinigt mit viel Entfettungsmittel und trocknet mit einem sauberen, flusenfreien Lappen nach.


2. Schleifen (vor dem Spachteln - falls gespachtelt wird!)

Damit die Haftung des Spachtels gewährleistet ist, wird der Untergrund nach dem Entfetten und Reinigen geschliffen.

Körunng unter dem Spachtel = P80 - P120, Randzonen außerhalb der Spachtel = P150 - P180. Bei Verwendung von zu grobem Papier besteht die Gefahr, dass sich Schleifspuren nach der Durchtrocknung in der Decklackschicht abzeichnen.

Der Sprung von einer Körnung zur anderen sollte nie mehr als 100 Schritte sein, z. B. von P80 zu P180. Sind es mehr als 100 Schritte, können sich Schleifspuren abzeichnen, weil das zu feine Schleifpapier (z. B. P220) nicht in der Lage ist, die tiefen Schleifspuren des groben Vorschliffs (z. B. P80) einzuebnen


3. Spachteln (falls gespachtelt wird)

Unebenheiten werden mit Spachtelmaterialien ausgeglichen. Alle Polyesterspachtel werden direkt nach dem gründlichen Vermischen mit dem Härter auf den gut entfetteten und gründlich geschliffenen Untergrund aufgetragen.

Wichtig dabei: 

*) Mischungsverhältnis einhalten!

*) Nicht auf alte Lackschichten spachteln!     

*) Infrarottrocknung vermeiden!


4. Schleifen

Nach dem Auftragen des Polyesterspachtels wird die Fläche geschliffen, um die Unebenheiten zu beseitigen. Der Vorschliff der beschädigten Stelle ist je nach Qualität des Spachtelauftrages trocken mit Schleifpapier der Körnung P120 - P150 durchzuführen. Der Feinschliff vor dem Auftragen des Füllers sollte trocken mit der Körnung P180 - P240 durchgeführt werden. Wird der Füller nur knapp über die Schadstelle hinausgespritzt, muss der Randbereich sehr fein geschliffen werden (P240), um spätere Schleifriefen zu vermeiden. Polyesterspachtel dürfen nur trocken geschliffen werden, weil sie das Wasser binden (Gefahr von Blasenbildung).


5. Abkleben und Abdecken

Es gibt Klebebänder in verschiedenen Breiten. Die Spezialklebebänder sind elastisch. Sie können damit auch Rundungen und Ecken scharf und genau abkleben. Die Flächen können mit Abdeckpapier oder geeigneten Folien geschützt werden. Es ist darauf zu achten, dass die Ansatzstellen der Papiere überklebt werden, damit der Spritznebel nicht unter die Abdeckung kommen kann. Nicht scharf abkleben - vermeidet harte Spritzränder (Ränderbildung durch Lösungsmittel). Wird das Klebeband sofort nach Lackauftrag entfernt, werden die Übergänge weicher und der frische Lack schält an den Abdeckkanten nicht ab.


6. Grundieren und Füllern

Im Füllerbereich unterscheidet man die Materialien nach ihren Einsatzgebieten. Je nachdem, wie die Vorarbeit (Spachteln und Schleifen) durchgeführt wurde, ist ein mehr oder weniger füllkräftiges Material erforderlich. Für zeitsparende Arbeiten werden heutzutage vielfach sogenannte Nass-in-Nass-Füller (2k Grundierfüller) verwendet, um den Arbeitsschritt "Füller Schleifen" einzusparen.

*) Untergrund muss sauber und gut vorbereitet sein!   

*) Die Ablüftzeiten einhalten! Nach jedem Spritzgang mind. 5 - 10 Min./20 °C (bis die Fläche matt abgetrocknet ist). Abhängig von Umgebungstemperatur, den Härtern und Verdünnungen.   

*) Nicht überbeschichten - einzelne dünne Schichten auftragen    

*) Ob Lufttrocknung bei 20 °C, Ofentrocknung bei 60 °C oder Infrarot-Trocknung, wichtig ist, dass der Füller gut durchgehärtet ist. 


7. Schleifen (nach dem Füllern)

Nach der ausreichenden Trocknung (siehe technisches Merkblatt) werden diese geschliffen (wenn kein Nass-in-Nass-Füller verwendet wurde). Das Schleifen der Füller kann sowohl trocken als auch nass durchgeführt werden. Die optimale Schleifkörnung bewegt sich in folgender Bandbreite:

Nassschliff: P800 - P1200

Trockenschliff: P360 - P500   

8. Lackieren

Nach dem Schleifen des Füllers muss die zu lackierende Fläche nochmals Entfettungsmittel (Degreaser) gereinigt werden. Hier ist die richtige Reihenfolge zu beachten:

a. Reinigen mit Entfettungsmittel

b. Ausblasen mit Druckluft

c. Reinigen mit Staubbindetuch    

Der richtige Farbton wird gewählt und die entsprechende Menge Lack bereitgestellt. Danach kann der Decklack aufgetragen werden. Zur Zeit sind am Markt erhältlich:

*) Ein-Schicht-Decklacksystem

*) Zwei-Schicht-Decklacksystem

*) Klarlacklacksystem



Verarbeitungsschritte Ein-Schicht-Decklacksystem:

- Reinigung der Oberfläche (siehe oben)    

- Richtiges Mischungsverhältnis von Härtern und Verdünnung beachten     

- Geeignete und gut funktionierende Spritzpistole verwenden     

- Applizieren von zwei verlaufenden Spritzgängen mit einer Zwischenablüftzeit von 5 - 10 Min.

- Die Endablüftzeit vor der Ofentrocknung sollte mindestens 10 Min. betragen.     

     

Verarbeitungsschritte Zwei-Schicht-Decklacksystem:

- Reinigung der Oberfläche (siehe oben)    

- Richtiges Mischungsverhältnis mit der Verdünnung    

- Geeignete und gut funktionierende Spritzpistole    

- Applizieren von zwei verlaufenden Spritzgängen mit einer Zwischenablüftzeit

von 5 - 10 Min.     

     

Verarbeitungsschritte Klarlacklacksystem:

- Vor dem Lackauftrag muss der Basislack ausreichend abgelüftet sein    

- Richtiges Mischungsverhältnis mit Härter und Verdünnung     

- Geeignete und gut funktionierende Spritzpistole    

- Spritzen von zwei verlaufenden Spritzgängen mit einer Zwischenablüftzeit von 5 - 10 Min. Die Endablüftzeit vor der Ofentrocknung sollte mindestens 10 Min. betragen.